Der Weg vom Langzeitpraktikum zum Ausbildungsplatz

Zusätzliche Chancen für junge Menschen am Arbeitsmarkt

Der zwischenzeitlich zwanzigjährige Chris Randel nutzte vor Beginn seiner Ausbildung die Einstiegsqualifizierung (EQ), um mehrere Monate in seinen künftigen Beruf reinzuschnuppern und erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Er wurde danach von der Firma Stahl- und Metallbau Hruschka in ein Ausbildungsverhältnis übernommen.

Chris Randel berichtet Mitte April im Gespräch mit Helen Weigel, Abteilungsleiterin Eingliederung und Teilhabe im Jobcenter Salzlandkreis, über seinen typischen Arbeitsalltag. Bereits 6.00 Uhr früh stellt der Azubi sein Rad auf dem Werksgelände ab. Der straff getaktete Tagesablauf beginnt meist mit der Reinigung der großen Fertigungshalle. Dann geht es unter Anleitung der Kollegen an das praktische Handwerk oder gemeinsam auf die Baustelle. Besonders gefällt dem Jugendlichen die Montage der fertigen Teile beim Kunden vor Ort: „Ich bin stolz zu sehen, was ich geschaffen habe.“ Begeistert berichtet der angehende Metallbauer von Projekten im Umland, bei denen er mitwirken durfte.

Matthias Hruschka, Geschäftsführer Stahl- und Metallbau Hruschka in Schönebeck, sieht die EQ als Chance für junge Menschen, wie Chris Randel, den richtigen Ausbildungsberuf zu finden und in den Arbeitsmarkt reinzukommen.  Er möchte mehr Jugendliche für das Metallbauhandwerk – gerne auch im Rahmen der EQ – gewinnen. „Meist mangelt es an ausreichend Interessenten und viele der Bewerber kommen bereits nach dem ersten Praktikumstag nicht mehr wieder“, berichtet der Unternehmer aus seinen bisherigen Erfahrungen. Die Nachfrage nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Metallbauer ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. „Das Tätigkeitsfeld ist sehr abwechslungsreich und zugleich anspruchsvoll Für das kommende Ausbildungsjahr liegt uns gerade einmal eine Bewerbung vor. Ich hoffe, das werden auch mal wieder mehr“, erklärt Hruschka. Er begrüßt die Möglichkeit der EQ: „Die angehenden Azubis erhalten einen realistischen Einblick in die vielfältigen Aufgaben ihres künftigen Berufs und damit eine bessere Vorstellung.“

Die Gründe, warum junge Menschen trotz offener Angebote den Einstieg in die klassische Ausbildung nicht schaffen sind vielfältig. Schlechte Schulnoten, soziale Probleme oder gesundheitliche Einschränkungen machen es nicht nur dem Schulabgänger selbst, sondern auch dem Ausbildungsbetrieb schwer. „Unternehmen haben über die EQ die Möglichkeit, ihre künftigen Auszubildenden und deren Leistungsfähigkeit in der betrieblichen Praxis über mehrere Monate zu erproben. Die EQ bietet damit eine gute Möglichkeit der Nachwuchsgewinnung und Fachkräfteausbildung“, erklärt Helen Weigel vom Jobcenter Salzlandkreis.

Interessierte Arbeitgeber und junge Menschen können sich beim Jobcenter Salzlandkreis zu den Möglichkeiten einer EQ beraten lassen. Die zuständigen Ansprechpartner sind im Internet auf der Seite www.jc.salzlandkreis.de/arbeitgeber-und-traeger/ansprechpartner-arbeitgeber/ zu finden.

Foto (v. l.): Matthias Hruschka (Geschäftsführer Stahl- und Metallbau Hruschka), Chris Randel (Auszubildender Stahl- und Metallbau Hruschka) und Helen Weigel, (Abteilungsleiterin Eingliederung und Teilhabe im Jobcenter Salzlandkreis) in der Fertigungshalle

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